New Work in der Behindertenhilfe

„Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen“ (F. Bergmann)
80 Prozent der sozialen Einrichtungen weisen Stellen auf, die sie seit über zwei Monaten nicht besetzen können. Fast die Hälfte der Beschäftigten in der Behindertenhilfe erwägt, den Beruf aufzugeben (TU Darmstadt 2021), weil die Belastung z.B. durch die BTHG-Umsetzung oder die Dissonanz zwischen altruistischen Motiven und der bei Personalmangel noch leistbaren Betreuungsqualität zu hoch ist.
„Employer Branding“ ist als Lösungsansatz in aller Munde, wird aber häufig nur als Synonym für Mitarbeiterwerbung verwendet. Dabei ist die Bedeutung des Begriffs viel weitreichender: Es geht darum, sich zuerst im Innern zum „Employer of Choice“ zu wandeln und damit in der Folge einen Vorteil auf dem Fachkräftemarkt sowie eine nachhaltige Mitarbeiter*innen-Bindung zu erzielen.
Statt nur auf eine schicke Werbekampagne zu setzen, wird es künftig entscheidend sein, zuerst glaubwürdig den internen Veränderungsprozess in den Fokus zu nehmen. Eine Orientierung an der Philosophie des New Work-Konzepts kann auch in der Behindertenhilfe der zeitgemäße Schlüssel zur internen Weiterentwicklung als Basis für ein erfolgreiches Employer Branding sein.